Wer viel vor hat, dem kann auch viel gelingen. Ein GermanDream für die vielen, nicht die wenigen!
„Wir sind Hauptschüler, wir können das eh nicht! Wir sind zu dumm dafür!“ – Das sind Sätze, die Shano Rashid in ihrer Arbeit als Hauptschullehrerin in Böblingen oft zu hören bekommt. In ihrem Brief, der uns nach dem Wertedialog mit den Fußball-Nationalspielern Leon Gorezka und Jonathan Tah mit ihren Schülerinnen der 9. Klasse erreichte, schreibt sie weiter: „Als Hauptschüler haben sie es nicht leicht. Das bricht mir das Herz … Sie sind so viel mehr und die Gesellschaft grenzt sie aus, weil sie eben ‚Hauptschüler‘ sind.“
#GermanDream habe ich ins Leben gerufen, damit Deutschland als Land der Chancen kein Lippenbekenntnis bleibt, sondern Realität wird.
Ein Land, in dem Angehörige der kommenden Generation so von sich denken, ist nicht mein Land. Wir müssen es transformieren, indem wir an dem Narrativ rütteln, dass ein Hauptschüler nichts wert ist. Wir müssen klar machen, dass wenn wir auch nur einen von ihnen verlieren, wir alles verlieren. Denn sonst hat diese Gesellschaft versagt. #GermanDream habe ich ins Leben gerufen, damit Deutschland als Land der Chancen kein Lippenbekenntnis bleibt, sondern Realität wird. Dabei müssen wir auch die positiven Zuwanderungsgeschichten unbedingt erzählen!
Warum soll es unerwähnt bleiben, dass Özlem Türeci und Uğur Şahin, das Mediziner- und Unternehmer-Ehepaar, dem wir einen 95%-ig wirksamen Corona-Impfstoff zu verdanken haben, die Kinder türkischer Einwanderer sind? Beim Erlernen des Handwerks der TV-Journalistin wurde mir gesagt: „Düzen, only bad news is good news.“ Nur schlimme Geschichten sind berichtenswert. Lange Zeit habe ich mit dieser Schablone im Kopf Stories fürs Fernsehen gemacht. Damit habe ich gebrochen. Solange wir die Herkunft bei Gefährdern und Intensivstraftätern nennen, aber bei den Erfolgreichen die Herkunft verschweigen, haben wir immer noch nicht verstanden, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist – und das nicht erst seit gestern. Wir brauchen Hoffnung statt Angst!
Solange wir die Herkunft bei Gefährdern nennen, aber bei den Erfolgreichen NICHT, haben wir immer noch nicht verstanden, dass Deutschland ein Einwanderungsland!
Und dabei können wir nicht länger über den großen Teich nach Amerika als Land der unbegrenzten Möglichkeiten schauen. Richten wir den Blick auf unser Land! Und was für eines: Hier bekommt jeder die gleiche Behandlung gegen das Corona-Virus, ungeachtet der gesellschaftlichen Stellung – ob Politiker oder Millionär oder der kleine Mann von der Straße. Man kann auf sehr vieles in diesem Land stolz und dankbar sein! Glauben wir an die Macht der positiven Begegnung! Lasst uns die Mauern in den Köpfen einreißen, die nur dazu führen, dass die Potenziale von Menschen verkannt werden! Der Schatz liegt hier, in diesem Land. Wir müssen ihn nur heben.
Es grüßt Euch herzlich und hoffnungsvoll
Eure Düzen
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