18. Februar 2021

Ein German Dream, der nicht vergisst: Gedenken, zuhören, mutig voranschreiten!

Ich weiß nicht, wie euch gerade zumute ist, aber ich habe das Gefühl, dass der öffentliche Umgangston immer schroffer wird. Maximale Lautstärke und polternd zur Schau gebotene Meinung dominieren, wo fundierte Kenntnisse und in aller Ruhe vorgebrachte Argumente geboten wären. Hören wir uns noch gegenseitig zu und suchen gemeinsam nach Lösungen? Als hätte ein böser Flaschengeist die Parole ausgerufen: „Wir gegen euch!“, manchmal auch „Ich gegen die ganze Welt!“. Ist das die Bundesrepublik, in der wir leben möchten? Ich finde, das können wir besser. Unsere Antwort lautet daher: German Dream statt German Angst!

Deshalb freue ich mich sehr, dass der German Dream und unsere gleichnamige Initiative national und international Beachtung findet. Gleich drei mal hat unser Traum sichtbar in der Presse Beachtung gefunden: Das Wirtschaftsmagazin brand eins hat mich und meine Arbeit ausführlich in einem Porträt vorgestellt, und ich habe detaillierte Einblicke unsere Bildungsinitiative und die Vision gewährt, die uns antreibt: Ein Deutschland der Vielen, in dem jeder von uns dazu gehört. Dass diese Vision immer realer wird, zeigt sich zunehmend: Immer mehr Deutsche mit Migrationsgeschichte gestalten Politik und zwar vermehrt auch in der politischen Mitte. Das war sowohl dem renommierten Wall Street Journal ein Artikel, sowie dem BBC ein Feature wert. In beiden habe ich mich dazu geäußert: Es wird höchste Zeit, dass sich der Wind dreht! Denn Deutschland ist ein Einwanderungsland und das muss sich auch in unseren Parteien widerspiegeln. Ihnen fehlt die Vielfalt. Damit repräsentieren sie unseren Teil der Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte nicht ausreichend. Gerade in diesem Wahljahr kann die Politik nicht abseits dieser Bevölkerungsgruppen stattfinden. Bei GermanDream setzen wir uns tagtäglich dafür ein, die Geschichten dieser Menschen zu erzählen, die in unserer Gesellschaft zu wenig Gehör bekommen.

“Bei GermanDream setzen wir uns tagtäglich dafür ein, die Geschichten dieser Menschen zu erzählen, die in unserer Gesellschaft zu wenig Gehör bekommen.”

Zu diesen Geschichten gehören auch die schmerzvollen: Wie die der Angehörigen und Freund der Menschen, die vor einem Jahr in Hanau ermordet wurden. Die rassistisch motivierte Anschlagsserie jährt sich diese Woche zum ersten Mal: Neun Menschen mussten sterben, weil sie in den Augen des Täters keine Daseinsberechtigung hatten. Dabei gehörten sie ganz selbstverständlich zu diesem Land! Unsere Aufgabe als Gesellschaft ist es, den Hinterbliebenen zuzuhören. In ihre Gesichter zu sehen – ihre Trauer, ihre Wut, ihren Schmerz zu sehen und zu hören. Es waren keine Fremden, die vor einem Jahr gestorben sind – es waren keine „Ausländer“, es waren Menschen.

“Es waren keine Fremden, die vor einem Jahr gestorben sind – es waren keine ‘Ausländer’, es waren Menschen.”

Für uns bei GermanDream ist es wichtig, tagtäglich dafür einzustehen und dafür zu kämpfen, dass jeder Mensch seinen German Dream leben kann: Ob mit oder ohne Einwanderungsgeschichte, unabhängig von Religion und Hautfarbe. Unsere wichtigsten Pfunde sind dabei unsere GermanDream-Wertedialoge: Gerade in diesem Wahljahr ist es besonders wichtig, mit jungen Menschen in den Austausch zu gehen. Toleranz, Freiheit, Chancengleichheit und Pluralismus – um all das geht es in unseren Wertedialogen. Was uns die freiheitlich-demokratische Grundordnung bringt, diskutieren und vermitteln unsere GermanDream-WertebotschafterInnen an Schulen in ganz Deutschland.

Dass die aktuelle Pandemie eine zusätzliche Belastung ist, merken wir in unseren virtuellen Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern besonders. Ganz unabhängig davon, wie nah man die anhaltende Welle an Informationen an sich ranlässt – das Gefühl der Gleichgültigkeit darf in keinem Fall siegen. Kaum eine andere Krise hat so stark in unseren Alltag eingegriffen, und das in verschiedener Hinsicht. Jeder und jede Einzelne von uns kämpft an verschiedenen Fronten, doch das Wichtigste bleibt: Lasst uns solidarisch sein, positiv nach vorne schauen, und gemeinsam unsere Gesellschaft gestalten! Ein German Dream für alle!

Es grüßt Euch herzlich und hoffnungsvoll
Eure Düzen 

 

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