11. März 2020

Mit dem Antrieb Motivation kann man weit kommen

Wertedialog in Nürnburg mit Tava Lava und Nicole Lontzek

Beim Wertedialog an der Mittelschule St. Leonard kehrte Wertebotschafterin Lava Taha gemeinsam mit Wertebotschafterin Nicole Lontzek an ihre alte Schule zurück. Die SchülerInnen, von denen ein Großteil einen Migrationshintergrund hat, waren sehr an den Lebensgeschichten der beiden interessiert.
Für das Alter war die hohe Konzentration und Aufmerksamkeit über die gesamten 90 Minuten des Dialogs beeindruckend. Es war deutlich zu spüren, dass die SchülerInnen diese Begegnung eine sehr hohe Wertschätzung entgegengebracht haben. Dementsprechend gab es auch viele Nachfragen, bei denen es oft um die Frage ging, wie die beiden Wertebotschafterinnen es geschafft haben, so weit zu kommen. Insbesondere weil beide große Hürden überwinden mussten.

»Nicole hat in jungen Jahren gelernt, wie wichtig Vorbilder und Bestätigung sind, um den eigenen Weg gehen zu können.«

Nicole ist in ärmlichen Verhältnissen in Augsburg aufgewachsen und entschied sich mit nur 14 Jahren in ein Kinderheim zu gehen. Dort verbrachte sie ihre Jugend bis zum Beginn ihres Studiums. Auf dieses folgte eine erfolgreiche Karriere in der Digital- bzw. Techbranche. Auch das Verhältnis zu ihrer Familie ist heute wieder besser. Aber sie hat in jungen Jahren gelernt, wie wichtig Vorbilder und Bestätigung sind, um den eigenen Weg gehen zu können. Mit ihrer Plattform „eduloni“ will sie deshalb Mentoren, die schon erfolgreich ins Berufsleben gestartet sind, mit sozial benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammenbringen.

Lava kam als 5-jährige mit ihren Eltern, die den Irak als politische Flüchtlinge verlassen mussten, nach Deutschland. Einen Großteil ihrer Schulzeit hat sie in Nürnberg verbracht – einen Teil davon am Ort des Geschehens. Ihr klarer Wunsch war immer, Ärztin zu werden. Sie hat ihn sich erfüllt und arbeitet heute an der Uni-Klinik in Erlangen.

»die große Frage, die alle beschäftigte, war: Wie habt ihr das geschafft?«

Die SchülerInnen waren spürbar beeindruckt von diesen Lebenswegen und der Zielstrebigkeit, die sie geebnet hat. Aber die große Frage, die alle beschäftigte, war: Wie habt ihr das geschafft? Zwei Aspekte waren bei der Beantwortung dieser Frage besonders wichtig. Beide WertebotschafterInnen machten deutlich, dass es eine intrinsische Motivation braucht, um etwas zu erreichen. Zu wissen, was man will und warum man es will, ist eine Voraussetzung, um seine Ziele zu erreichen. Die andere Voraussetzung ist passende äußere Umstände, die einem das Recht auf freie Entfaltung und Selbstbestimmung gewähren. Hier war die klare Botschaft: Unser Grundgesetz bietet allen Menschen diesen Rahmen! Dieser Rahmen schafft Möglichkeiten, die nicht nur das Berufliche betreffen.

 

»Rassismus und Diskriminierung nicht einfach hinnehmen, sondern sich dagegen wehren«

Im weiteren Verlauf des Dialogs ging es auch um Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung. Den WertebotschafterInnen war wichtig, den SchülerInnen zu vermitteln, dass sie unsere Gesellschaft prägen können, indem sie Rassismus und Diskriminierung nicht einfach hinnehmen, sondern sich dagegen wehren. Alle Menschen, die in Deutschland leben, können sich dabei auf gemeinsame Werte beziehen.

»Alle Menschen, die in Deutschland leben, können sich auf gemeinsame Werte beziehen.«

Der Wertedialog in Nürnberg hat ein Gefühl von Gemeinsamkeit und dadurch eine berührend positive Stimmung unter den Teilnehmenden geschaffen. Wir sind unserem starken WertebotschafterInnen-Duo und dem Moderator des Dialogs Johannes Uschalt von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung sehr dankbar, diesen Impuls ermöglicht zu haben.

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