Gemeinsam Perspektiven eröffnen
Wie können wir in einer vielfältigen Gesellschaft zusammenrücken – auch dann, wenn es schwierig wird? Wie führen wir Gespräche, die verbinden, statt spalten? Und wie schaffen wir Räume, in denen unterschiedliche Meinungen respektvoll nebeneinanderstehen können?
Nach der Bundestagswahl 2025 erleben viele Menschen eine Phase der Verunsicherung. Vertrauen in Institutionen ist gesunken, während gesellschaftliche Spannungen spürbar zunehmen. Themen wie Migration, soziale Gerechtigkeit oder Klimapolitik werden intensiv diskutiert. Doch oft fehlt der Raum für echtes Zuhören, differenzierte Perspektiven und gemeinsame Gestaltung. (Quelle: Körber-Stiftung, Demokratie in der Krise – Umfrage 2025)
Gerade jetzt ist es wichtig, demokratische Teilhabe neu zu denken: im Alltag, im Netz, in Organisationen, Vereinen, Bildungskontexten und der Politik. Dort, wo Begegnung entsteht, kann Verständnis wachsen. Dort, wo Menschen ihre Stimme einbringen, entstehen Lösungen. Und dort, wo Haltung gezeigt wird, wo wir uns gegenseitig zuhören, entsteht Vertrauen.
Was dieses Playbook bietet
Dieses Playbook lädt dich ein, Demokratie als gemeinsamen Prozess zu begreifen – als etwas, das im Dialog entsteht. Es verbindet Wissen mit konkreten Erfahrungen, gibt Impulse zur Reflexion und zeigt, wie gesellschaftliches Miteinander gestärkt werden kann: durch Zuhören, durch Mitgestaltung und durch das Teilen deiner Perspektive.
Du findest hier Anregungen, Methoden, Denkanstöße und Praxisbeispiele, die du für dich selbst, im Team oder im Bildungsbereich nutzen kannst. Ob als Lehrkraft, in der Jugendarbeit, in der Politik oder im Ehrenamt: Dieses Playbook soll dich darin bestärken, Räume zu schaffen, in denen Demokratie lebendig wird.
Demokratischer Zusammenhalt entsteht dort, wo wir aktiv werden. Er beginnt im Kleinen – mit Gesprächen, mit Mut zur Offenheit und mit der Bereitschaft, einander zuzuhören. Genau dazu möchten wir dich mit diesem Playbook ermutigen.
Wie polarisiert denke ich?
Drei Perspektiven auf ein Demokratisches Wir
Wie wollen wir morgen miteinander leben – wenn wir heute nicht mehr miteinander sprechen?
Bei unserem ersten GermanDream Jam im Juni 2025 ging es genau um diese Frage: Wie können wir unsere Zukunft gemeinsam gestalten – und welche Rolle spielen Dialog, Mut und Haltung dabei? Drei großartige Panelist:innen geben uns Einblicke in ihr Engagement und ihren Einsatz für eine demokratische Gesellschaft, in der wir auf Augenhöhe zusammenkommen.

- Prof. Mo Asumang
Mo ist Filmemacherin, Autorin und Moderatorin – und eine starke Stimme für Zivilcourage, Aufklärung und Dialog. In ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm „Die Arier“ hat sie den direkten Austausch mit Neonazis und Rassisten gesucht, um Vorurteile und Hass herauszufordern. Als Gründerin von Mo:Lab e.V. entwickelt sie Formate und Workshops, die Brücken bauen und Spaltungstendenzen in unserer Gesellschaft entgegenwirken. Mit Projekten wie der „MotzBude“ – einem Raum für ehrliche Gespräche – macht sie deutlich: Demokratie lebt vom Austausch und vom Mut, Fragen zu stellen.

- Doritta Kolb-Unglaub
Doritta lebt nach dem Grundsatz „Alle anders – alle gleich“. Mit ihrem Verein colorido e.V. in Plauen schafft sie Räume, in denen gelebte Vielfalt, Solidarität und Begegnung im Mittelpunkt stehen. Doritta bringt Menschen zusammen, die ihre Perspektiven teilen, voneinander lernen und sich gegenseitig stärken. Ihr Engagement zeigt: Eine lebendige Demokratie braucht Mut, laute Stimmen und das Vertrauen in eine gemeinsame Zukunft. „Wir brauchen alle eine Zukunft in Freiheit – dafür lohnt es sich, rebellisch und laut zu sein.“

- Duleem Ameen Haji
Duleem ist Medizinstudent, politischer Aktivist und Mitgründer der Zeitschrift ÇÎYA. Seit Jahren engagiert er sich ehrenamtlich als GermanDream-Wertebotschafter und in sozialen Projekten wie der Aidshilfe. Für Duleem ist klar: Gesellschaftliche Teilhabe beginnt im Alltag – mit Solidarität, klarer Haltung und dem Glauben daran, dass Veränderung möglich ist, wenn Menschen sich zusammentun.
Deine Perspektiven auf ein Demokratisches Wir
Dein Engagement - konkret und handfest
Ortsunabhängige Organisationen
- Starke Demokratie e.V.
Startseite - GermanDream Wertebotschafter:in
Werde Wertebotschafter:in! - Engagement-Finder (Aktion Mensch)
Mach den Test! - GoVolunteer
Einfach helfen. Dein soziales Ehrenamt - Let’s Act
Engagieren
Berlin
- Freiwilligenagentur Berlin
Vermittelt Ehrenamtliche an über 2.000 Projekte in Berlin.
Freiwilligenagenturen in den Bezirken - LAGFA Berlin
Unsere Mission
Hamburg
- Freiwillig Hamburg
Die größte Ehrenamtsbörse in Hamburg mit über 2.000 Angeboten.
Ehrenamt in Hamburg finden - ASB Hamburg – Zeitspender-Agentur
Vermittelt Ehrenamtliche an soziale Einrichtungen.
Ehrenamtsbörse
Leipzig
- Freiwilligen-Agentur Leipzig e.V. (FwAL)
Vermittelt Ehrenamtliche an über 200 soziale Projekte.
Engagement finden
Köln
- Kölner Freiwilligen Agentur
Vermittelt Ehrenamtliche an soziale Projekte in Köln.
Engagementdatenbank - AWO Köln – Büro für Bürgerengagement
Engagementdatenbank
Ruhrgebiet
- ruhrVOLUNTEERs e.V.
Fördert ehrenamtliches Engagement in der Kultur im Ruhrgebiet.
Website - Ehrenamt Agentur Essen e.V.
Vermittelt Ehrenamtliche an gemeinnützige Organisationen.
Engagementfinder
Hier erfährst du mehr!
Weiterführende Lese- und Hörempfehlungen
In diesen spannenden Artikeln erfährst du mehr über Polarisierung und Spaltung:
- Wie Medien zur Polarisierung beitragen – Interview mit Michael Brüggemann (taz)
Kommunikationswissenschaftler Brüggemann erklärt, wie extreme Positionen in der Berichterstattung dominieren – und warum das differenzierte Debatten erschwert. - Polarisierung im Netz – Algorithmen und ihre Wirkung (Spiegel)
Ingrid Brodnig zeigt, wie soziale Medien extreme Stimmen verstärken und Debatten verzerren – und wie wir bewusster konsumieren können. - Polarisierung der gesellschaftlichen Mitte – Umgang mit Krisen (taz)
Isolde Charim erklärt, dass nicht Krisen selbst, sondern der gesellschaftliche Umgang damit zur Spaltung führen – etwa durch Vertrauensverlust. - Unsicherheit als Chance für neue Gestaltung (Zeit)
Soziologe Steffen Mau betont, dass gesellschaftliche Einigkeit unterschätzt wird – und ruft zu mehr Resilienz im Miteinander auf. - Mehr Polarisierung wagen – aber respektvoll (Spiegel)
Warum Polarisierung auch produktiv sein kann – wenn sie inhaltlich geführt wird und nicht ins Persönliche abrutscht. - Ein Plädoyer für mehr Versöhnlichkeit (RND)
Dieser Artikel lädt dazu ein, Empathie und Respekt in politische Gespräche zu bringen – trotz unterschiedlicher Meinungen. - Affektive Polarisierung in Deutschland (Zeit)
Die zunehmende emotionale Spaltung zwischen politischen Lagern – und warum der Dialog nicht abbrechen darf.
Empfohlene Bücher & Podcasts zur Vertiefung
Außerdem gibt es zahlreiche spannende Bücher und Podcasts, in denen du deine Perspektiven erweitern kannst:
- „Wie Demokratien sterben“ – Steven Levitsky & Daniel Ziblatt
Dieses Buch analysiert, wie demokratische Systeme nicht nur durch Umstürze, sondern schleichend von innen erodieren – etwa durch den Missbrauch demokratischer Normen durch gewählte Autokraten. Es zeigt anhand historischer und aktueller Beispiele, wie Demokratien sich schützen und erneuern können. - „Triggerpunkte: Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft“ – Steffen Mau, Thomas Lux & Linus Westheuser
Eine fundierte Analyse der deutschen Gesellschaft. Die Autor:innen zeigen: Vieles wird als Spaltung gedeutet, obwohl ein breiter Konsens existiert – Konflikte entstehen jedoch an bestimmten medial zugespitzten „Triggerpunkten“. - „Die Gesellschaft des Zorns“ – Cornelia Koppetsch
Das Buch beschreibt, wie Bevölkerungsgruppen den politischen Diskurs verlassen und etablierte Narrative ablehnen. Es zeigt den Aufstieg des Rechtspopulismus als Symptom einer neuen Politisierung und beschreibt die Ursachen hinter gesellschaftlichem Zorn. - „Sprache und Sein“ – Kübra Gümüşay
Gümüşay beschreibt, wie Sprache gesellschaftliche Debatten strukturiert und Menschen auf Kategorien reduziert. Sie plädiert für eine menschlichere Sprache, die Identität, Vielfalt und Differenz sichtbarer macht – und Räume für Mitgestaltung öffnet.
Handreichungen & Argumentationshilfen
Abschließend findest du in diesen Handreichungen praktische Impulse für neue Narrative und Argumentationshilfen:
- Gesprächsanker – bieten konkrete Strategien für den Umgang mit demokratiefeindlichen und diskriminierenden Äußerungen.
Sie helfen, in schwierigen Gesprächssituationen Haltung zu zeigen, Grenzen zu setzen und dennoch gesprächsoffen zu bleiben. Ziel ist es, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen, sondern respektvoll, klar und situativ angemessen auf populistische oder menschenfeindliche Aussagen zu reagieren.
PDF herunterladen - Handreichung zum Umgang mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus – von der Diakonie Deutschland.
Diese Broschüre bietet Empfehlungen zum Umgang mit rechtsextremen und populistischen Positionen in verschiedenen Kontexten und enthält Hinweise auf weiterführende Informationen zu Themen wie Hate Speech und Antisemitismus.
Zur Handreichung (PDF) - „Wertebasierter Umgang mit Populismus“ – Handout der Fachstelle Extremismusdistanzierung.
Zeigt, wie Populismus mit wertebasierten Kampagnen begegnet werden kann – basierend auf Erfahrungen aus der Schweiz.
PDF öffnen - „Sieben Strategien für einen erfolgreichen Umgang mit Populisten“ – Forum Streitkultur.
Eine Übersicht über konkrete Strategien, um populistischen Parolen im Alltag zu begegnen und konstruktive Gespräche zu ermöglichen.
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Unser Projekt unterstützen
Unsere Arbeit lebt von vielen: ZUKUNFTS(T)RÄUME ist mehr als ein Projekt – es ist ein gemeinsames Vorhaben. Wir freuen uns über weitere Partnerschaften, Empfehlungen und Unterstützer:innen, die unsere Vision teilen. Du kennst Organisationen, Stiftungen oder Menschen, die gut zu uns passen könnten? Du willst unsere Arbeit weiterempfehlen oder selbst etwas beitragen?
Dann melde dich gerne bei uns – wir freuen uns über neue Verbindungen, Hinweise und Mitstreiter:innen.
Ein Projekt von GermanDream.
Gefördert durch Google.org.
ZUKUNFTS(T)RÄUME wird im Rahmen einer gemeinnützigen Förderung von Google.org unterstützt.


