23. August 2023

Gedenkwoche zum Genozid an Jesiden #HAWARCallToRemember

In der Woche vom 31.07.23 bis zum 04.08.23 gedenken wir den Jesiden, die 2014 durch den sogenannten “Islamischen Staat” (IS) ermordet wurden. Der Genozid an der Religionsgemeinschaft unserer Gründerinnen vor 9 Jahren gehört zu unserer Geschichte. Unsere Schwesterorganisation HÁWAR.help ist auf der Asche dieses Völkermords gegründet worden und richtet seitdem die Aufmerksamkeit auf Menschenrechtsverbrechen weltweit. Gemeinsam denken wir an die Opfer und Betroffenen des Genozids an den Jesiden.

Als GermanDream setzen wir uns gemeinsam mit unseren Wertebotschafter:innen und Unterstützer:innen täglich für Chancengerechtigkeit aller Menschen ein, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Konfession oder Lebensentwurf. Weltweit lebt die größte jesidische Diaspora in Deutschland. Nicht nur deswegen tragen wir alle die Verantwortung, dass unsere jesidischen Mitmenschen in Sicherheit leben können und wir uns für die Aufarbeitung der Verbrechen an ihrer Religionsgemeinschaft einsetzen. Als Gesellschaft müssen wir ihre Forderungen unterstützen und für ihre Menschenrechte einstehen.

Dieses Jahr ist ein sehr besonderes, denn ein notwendiger und wichtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit wurde im Januar getan: Der Deutsche Bundestag erkannte den Völkermord an den Jesiden offiziell als solchen an. Die Anerkennung ist von immenser Wichtigkeit, damit die Jesiden ihr kollektives Trauma bewältigen können und die Verbrechen an ihnen aufgearbeitet werden können.

Dieser Genozid und seine Folgen dürfen niemals in Vergessenheit geraten!

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Doch was geschah genau?

2014 begann die Terrormiliz „IS“ einen Völkermord an der ethno-religiösen Minderheit der Jesiden in Nordirak. Der „IS“ sieht sie als Ungläubige an. Die radikalen Islamisten überfielen die Stadt Shingal und und die umliegende Region. Tausende Jesiden wurden ermordet, verschleppt, vergewaltigt und versklavt. Mehr als 2.700 Jesiden werden bis heute vermisst.

Schätzungsweise wurden über 5.000 Jesiden vom „IS“ im Jahr 2014 ermordet. Rund 7.000 Mädchen und Frauen wurden verschleppt und zur Sklaverei gezwungen. Bis zu 500.000 Jesiden wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Zum Teil leben sie noch heute in Camps in Nordirak, weil für viele eine Rückkehr nicht möglich ist: Ihre Dörfer sind zerstört oder vermint.

Ein Großteil der Überlebenden leidet aufgrund der erlebten Gewalt bis heute unter schwerwiegenden Traumata. Viele von ihnen sind auf psychologische Unterstützung angewiesen.

Bildquelle: RODI SAID/REUTERS

Fühl_Ich

Anlässlich der Gedenkwoche veröffentlichen wir unser Fühl_Ich-Format mit dem Einstiegsthema: Jilo und Wail – 2 Jesiden in Deutschland. Wail und Jilo sind zwei unterschiedliche Menschen, teilen aber ein gemeinsames Erlebnis: Der Genozid an ihrer eigenen Glaubensgemeinschaft und die Flucht nach Deutschland.

Die erste Frage, die wir beiden gestellt haben, war:

„Warum bist du nach Deutschland gekommen?“

„Wurdest du schon mal wegen deines Glaubens diskriminiert?“

– das ist die zweite Frage im Fühl_Ich-Format, die wir beiden gestellt haben. Eine schwierige Frage für Jilo und Wail. Beide wissen, wie es ist, für ihren Glauben diskriminiert zu werden.

„Was bedeutet Empathie für dich?“

– das war die letzte Frage in unserem Fühl_Ich-Format. Was Fühl_Ich gezeigt hat: Obwohl sich Jilo und Wail vorher nicht kannten, entstand innerhalb der beiden ein Safespace auf Augenhöhe. Beide haben nicht über das gesprochen, was sie unterscheidet – sondern das, was sie verbindet.

Schaut auf all unseren Kanälen von HÁWAR.help, ImpACT, GermanDream und auch bei unserer Gründerin Düzen Tekkal vorbei und teilt unsere Beiträge mit dem Hashtag #HAWARCallToRemember.

Hier könnt ihr die Arbeit von HÁWAR.help durch Spenden unterstützen. Wir danken euch für eure Solidarität!

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